Prinzipiell gibt es verschiedene Möglichkeiten der Verhütung. Wir beraten Sie gerne, welche für Sie in Frage kommt. Wir empfehlen die Broschüre der BzgA „Sichergehen  – Verhütung für Sie und Ihn”, die sie in der  Praxis oder auch direkt bei der BzgA erhalten können. Eine ausführliche Beratung führen wir gerne während unserer Sprechzeiten durch. Bitte vereinbaren Sie einen Termin.

Hormonelle Verhütungsmethoden

Hormonelle Verhütungsmethoden verhindern mithilfe von Hormonen eine Schwangerschaft. Abhängig vom Präparat funktioniert dies mithilfe unterschiedlicher Mechanismen.
Hormonelle Verhütungsmittel können zum Beispiel bewirken, dass
– bei der Frau der Eisprung ausbleibt. In diesem Fall kann die Eizelle nicht befruchtet werden – eine  Schwangerschaft  ist daher nicht möglich.
– sich der Schleim im Gebärmutterhals verändert. Dies erschwert Spermien den Weg zur Eizelle.
– sich der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verändert. Dies erschwert es einer befruchteten Eizelle, sich einzunisten.
– der Transport der Eizelle im Eileiter und dadurch eine Befruchtung erschwert wird.

Als hormonelle Verhütungsmittel zählen eine Vielzahl unterschiedlicher Arten von Pillen, der Verhütungsring, die Hormonspirale, das Verhütungspflaster, die Dreimonatsspritze und das Hormonimplantat. Die hormonellen Verhütungsmittel zählen bei korrekter Anwendung mit zu den sichersten Möglichkeiten der Verhütung.

Spirale (Intrauterinpessar)

Ihren Namen hat sie von ihrer ehemaligen Form, die heutigen Spiralen sehen allerdings eher wie ein “T” oder wie ein Anker aus. Häufig werden sie auch als Intrauterinpessar – IUP (englisch: intrauterine device – IUD) bezeichnet.

Im Wesentlichen werden die Spiralen unterschieden in:
– Kupferspiralen, bei denen der senkrechte Schenkel mit Kupferdraht umwickelt ist
– Kupferketten, bei denen kleine Kupferröllchen an einen Faden aufgereiht sind
– Hormonspiralen, die aus dem senkrechten Schenkel ein Gestagen abgeben

Spiralen gibt es in unterschiedlichen Größen, d.h. auch Frauen, die noch keine Kinder geboren haben, können mit einer Spirale verhüten.

Wie die Kupferspirale wirkt, ist noch nicht genau bekannt. Spiralen, die Kupfer freisetzen, verändern wohl das Milieu in Gebärmutter und Scheide so, dass Spermien nicht überleben können bzw. nicht zur Befruchtung einer Eizelle fähig sind. Hormonspiralen wirken durch das Gestagen, das sie abgeben. Es hat dieselben Effekte wie das Gestagen in der Minipille. Da es direkt an der Gebärmutterschleimhaut wirkt, ist jedoch nur eine geringe Menge erforderlich, d.h. mit der Hormonspirale hat frau eine sehr geringe hormonelle Belastung.
Die Spiralen zählen zu den sichersten Verhütungsmitteln, da keine Fehler bei der Anwendung gemacht werden können. Wenn Sie Interesse haben, vereinbaren Sie bitte einen Termin zur ausführlichen Beratung.

Barrieremethoden

Unter Barrieremethoden versteht man Verhütungsmethoden, die eine Barriere zwischen der Eizelle und den Spermien aufbauen und so eine Schwangerschaft  verhindern. Der Klassiker unter dieser Form der Verhütungsmethoden ist das Kondom, welches  den großen Vorteil hat nicht nur vor Schwangerschaft, sondern auch als einziges Verhütungsmittel vor sexuell übertragbaren Erkrankungen zu schützen.  Weitere Barrieremethoden sind Diaphragma, Portiokappe oder Lea Contrazeptivum, welche immer mit einem Spermizid kombiniert werden sollten. Allerdings ist die Sicherheit bei Schutz vor Schwangerschaft stark von der korrekten Handhabung abhängig.

Natürliche Familienplanung (NFP)

Natürliche Familienplanung steht ganz allgemein für Methoden der Empfängnisregelung, die die Zeichen der zyklischen Fruchtbarkeit der Frau und das Wissen um die gemeinsame  Fruchtbarkeit von Mann und Frau nutzen, um gezielt eine Schwangerschaft anzustreben oder zu vermeiden. Die Zeichen der Fruchtbarkeit werden beobachtet, in ein Zyklusblatt eingetragen und nach festen Regeln ausgewertet  (www.mynfp.de ). Dies  kann bei richtiger Durchführung eine sehr sichere Verhütungsmethode sein. Wir beraten Sie gerne. Alle anderen natürlichen Verhütungsmethoden gelten nicht  als sicher.

Operative Verhütungsmethoden

Für den, der seine Familienplanung abgeschlossen hat, also keine Kinder mehr bekommen will, kommt eine operative Verhütungsmethode wie die Sterilisation infrage. Die Frage, ob sich Mann oder Frau sterilisieren lassen, müssten Sie mit Ihrem Partner klären. Beide Formen sind als sehr sichere Verhütungsmethoden einzustufen. Bei Fragen beraten wir Sie sehr gerne.

Chemische Verhütungsmittel

Als chemische Verhütungsmittel bezeichnet man sogenannte Spermizide. Dabei führt die Frau bestimmte Wirkstoffe kurz vor dem Geschlechtsverkehr  in die Scheide ein (z.B. in Form von Salben, Gelees, Zäpfchen oder Schaum). Die Wirkstoffe sollen die Spermien abtöten, verlangsamen oder ihren Weg behindern. Die alleinige Verwendung von chemischen Verhütungsmitteln ist allerdings sehr unsicher und daher nur in Kombination mit anderen Verhütungsmethoden empfehlenswert. Nachteilig sind auch mögliche allergische Reaktionen auf das Spermizid.